Die genauere Untersuchung des Aufschlusses ab Dezember 2005 (siehe Geologie und Beschreibung) erbrachte einige bemerkenswerte Mineralstufen. Dabei wurde mittels Technik in verschiedenen Zeiträumen der Aufschluss freigeschoben bzw. Probeschürfe angelegt.
Für das Beobachtungsgebiet konnten zum Teil bisher völlig unbekannte Karneol - und Quarzbildungen und Malachit in hervorragender Qualität aufgefunden werden:
Bemerkenswerte Malachifunde konnten im Zusammenhang mit Mikroachaten und Karneolbildungen entdeckt werden:
Es wurden im Bereich der Malachitbildungen kleine, frische Chalkopyritkörner beobachtet. Malachit wurde in tieferliegenden Bereichen des anstehenden Sandsteins nur sehr selten gefunden. Das deutet darauf hin, dass er als Verwitterungsprodukt von Cu - reichen Mineralien vor allem oberflächennah auftrat. In unmittelbarer Umgebung des Schurfes fanden sich Lesesteine mit Knollenkarneol, Sandstein mit Quarzdrusen, Mikroachate und Malachit auf Karneol und in Mikroachaten mit Hämatit. Die weitere Umgebung des neuen Aufschlusses (Felder und Lesesteinhaufen in Richtung Thalbürgel) wurde ebenfalls in die Untersuchung mit einbezogen (s. Lesestein-vorkommen unweit des Aufschlusses).
In der Nachbarschaft dieses Mikroachates wurde ein weiterer Achat mit einem frischen, unverwittertem Chalkopyriteinschluß (ca.2 mm) der den offen Drusenraum fast völlig ausfüllte (mit etwas Malachit), gefunden. Hervorzuheben sind Karneol-Achatdrusen aus dem Anstehenden sowie Mikroachatfunde (auch mit Malachit- und Chalkopyritkristallen)
Nach dem erneuten Freischieben des Aufschlusses konnten einige sehr schöne Malachitbelege gefunden werden. Sie geben einen guten Farbkontrast zum umgebenden Achatkarneol ab. Immer wieder kommen solche Malachitvorkommen fast nur in stark eisenhaltigen Konkretionen vor. Aus dem Anstehenden konnte eine Konkretion geborgen werden, die fast zu gleichen Anteilen aus Chalkopyrit/Malachit/Karneol und Fe-haltigem Sandstein bestand. In den Pooren dieses Karneolsandsteines wurde auch eine Malachitkugel beobachtet (unter 1 mm).
Ein weiterer Fund war eine fast 10 cm große "Druse" die nach dem Öffnen eine Konkretion enthielt. Winzige skaleoedrische Calzitkristalle kleideten Stege und Wandungen in diesem quarzfreien Hohlraum aus. Damit dürfte auch der Erstnachweis von Kalkspat in Kristallform an dieser Fundstelle gelungen sein.
Dagegen scheint das fündige Amethystquarzdrusenvorkommen oberflächlich erschöpft zu sein. Es kamen nur noch kleinere Belege von Arkadenachat, Quarzdrusen und Mikroachate in Chalzedon vor.
Interessante Malachitfunde, reichliches Drusenmaterial, mit Kristallen überzogene Karneol- und Sarderkugeln sowie schöne Achate/Kristallbildungen wurden nach erneutem Freischieben gefunden. Manche Sandsteine bestanden innen aus einer Druse, was durch Schütteln des Stückes hörbar wurde, weil darin lose liegend Dolomit- und Quarzkristalle enthalten waren. Ende Oktober 2007 erfolgte noch einmal eine größere Materialentnahme im liegenden mineralfreien roten Sandstein. In hellen Sandsteinblöcken konnten dabei reiche Drusenvorkommen mit Quarz und Dolomitkristallen beobachtet werden. Auffallend war jedoch das fast völlige Fehlen von Karneol und Achat in den Drusen der Konkretionsbereiche des über dem roten Sandstein liegenden hellen Sandsteins. Eine kleine Verwerfungsspalte im linken Bereich der "Grube" war mit Limonit ausgefüllt. Im Anstehenden wurden auch noch einige größere Malachit- und Chalkopyritanreicherungen (verwittert) gefunden. Sie erwiesen sich jedoch als nicht sammelwürdig. Wenig später wurde der gesamte Aufschluss mit dem liegenden roten Sandstein und rötlichen Tonstein vollständig zugeschoben. Es ergaben sich vorher aber noch einmal hervorragende Funde von Karneol- und Sarderkugeln in Quarz-Amethystdrusen.
In einem eng begrenzten Bereich nahe der Böschungskante konnten Quarz-Arkadenachate geborgen werden. Die durchweg meist unter 3 cm großen Knollen zeigten am Außenrand einen mikrokristallinen Quarzrand, darunter durchscheinenden Karneol oder Sarder.
Im Oktober 2010 wurden weitere (letzte) Mineralfunde gemacht. Darunter waren beigefarbene Chalcedonkugeln mit malachitisierten Chalkopyritkristallen so ähnlich wie sie auch schon im Oktober 2007 vorkamen. Leider bleib es nur bei einem Einzelfund. Eine geodenartige Konkretion wies an einer Stelle eine ca. 3 cm große Dolomitdruse auf , während an benachbarter Stelle ein Druse mit Karneol/Quarzkugel (ca. 15 mm) und Quarzkristallumrandung vorkam.
Die Fundstelle Zinna ist seit Herbst 2011 vollständig erloschen! Das Gelände wurde planiert, mit Mutterboden überdeckt und an das Niveau des benachbarten Feld angeglichen.
Nachgewiesene Minerale (Stand 11/2010)
Eine solche Paragenese wurde bisher noch nicht an den anderen bereits bekannten Vorkommen von Arkadenachat beobachtet! (unbearbeitet)
Erklärung: Fast immer wird bei entsprechender Vergrößerung im Zentrum eines solchen Achates ein Pyrit/Kupferkieseinschluss erkennbar. Am Außenrand befinden sich mitunter traubenartig kristallisierte Quarze (meist Bergkristall). Die Achate aus dem Vorkommen bei Zinna zeigen häufig weniger Arkadenstruktur als Vergleichbare von Schöngleina. Hier überwiegt eine kreisförmige Ausbildung von Karneol und Sarder, danach folgt Quarz. Es scheint also auch ein regionaler Unterschied zum benachbarten Vorkommen von Schöngleina zu bestehen. Die relativ häufig vorkommenden Kugelbildungen scheinen ein Art "Frühbildung" für solche Achate in diesem Vorkommen zu sein.
Ein kleiner Arkadenachat aus dem Vorkommen Zinna wurde versuchsweise geschnitten und poliert. Er zeigt eine sehr schöne Zeichnung (Gesicht!). Leider waren die meisten Achate auf Grund ihrer Kleinheit kaum lohnend schleifwürdig.
Eine "Laune der Natur" ist diese Karneolperle mit "Amethysthut". Diese Karneolkugel mit Quarz(Amethyst)haube ist ca. 12 x 6 mm groß. Solche merkwürdigen Bildungen konnten mitunter lose in einigen Quarzdrusen liegen.
Links: Karneolkugel von winzigen Quarzkristallen überzogen (Durchmesser ca. 5 mm). Vor allem der außerhalb des Aufschlusses liegende, scheinbar völlig mit karneolfreien Quarzdrusen durchsetzte Sandsteinblöcke, lieferte diese herrlichen Formen.
Rechts: Perfekt ausgebildete Karneolkugel (Durchmesser 4 mm) in Quarz(Amethyst)druse, Winzige Dolomitkristalle sind teilweise auf der Kugel aufgewachsen.
Nur zu einem Drittel schaute diese Karneolperle, die von winzigen Quarz(Amethyst)kristallen überzogen ist, heraus, Durchmesser der Perle ca. 6 mm.
Dieser Fund zeigt in einer kleinen Quarzdruse zwei mit winzigen Kristallen überzogene Karneolkugeln sowie eine weitere beigefarbene Kugel in gleicher Ausbildung.
Eine Druse im Sandstein, die fast völlig mit Karneolkugeln ausgekleidet war.
Links: Karneolperlen mit Quarzüberzug in einer Quarzdruse (BB: ca. 20 mm)
Mitte: Eine etwa 8 mm große Karneolkugel, von winzigen Quarzkristallen überzogen, wächst in einen Drusenhohlraum hinein (BB: ca. 2,2 cm).
Rechts: In einem großen Sandsteinblock fanden sich zahlreiche Quarz-Amethyst/Achatdrusen und diese bis 1 cm (!) große Karneolkugel mit Quarzkristallüberzug.
Ein großer Sandsteinblock enthielt, wie in einer sedimentären Schichtlage, mehrere Zentimeter große Drusen, die wiederum mit zahlreichen Karneolkugeln (bis 8 mm) und Amethystkristallen (+Dolomit) besetzt waren. Auf anderen Stufen erreichten einzelne Kugeln sogar maximal bis 15 mm im Durchmesser. So reiche und attraktive Karneolkugelbildungen waren bisher vom Fundort Zinna noch nicht bekannt:
Zahlreiche Karneol- und Sarderkugeln kleideten Drusenhohlräume in Amethystdrusen aus:
Solche Mikroachate wurden leider bisher nur vereinzelt gefunden. Auf der gleichen Stufe wurde außerdem noch etwas Malachit und eine kleine Dolomit- bzw. Quarzdruse bemerkt.
Eine Auswahl von Mikroachaten aus der Fundstelle Zinna.
Ein bemerkenswerter Malachitfund zeigt auf Kluftflächen im Achatkarneol kristallisierte Malachitaggregate:
Das Primärmineral wurde natürlich auch gefunden. Der Karneol und die Achate konservierten dieses am Fundort Zinna häufig stark verwitterte Erz. Bemerkenswert waren Mikroachate, die völlig mit Chalkopyrit im verbliebenem Hohlraum ausgefüllt waren:
Solche Bildungen könnten auf ein früher in den Drusen vorhandenes karbonatisches Mineral hinweisen (Kalkspat?). Die Stufe war leider transportbedingt beschädigt.
Neufunde sind nicht mehr zu erwarten. Das Fundgebiet ist als "abgeschlossen" zu bezeichnen.