Im Rahmen eines Geotopschutzgutachtens konnte im Jahr 2001 ein geologischer Aufschluss, der den Übergang vom Chirotheriensandstein (Sollingsandstein) zum Gips (Salinarrötfolge) unter Schutz gestellt werden. Eine kleinräumige Scheuersandhöhle wurde dabei mit in das Geotop einbezogen. (Fotos C. Linde 09/2002)
Der seit einigen Jahren an der B 88 bestehende Aufschluss (unmittelbar an der Autobahnabfahrt bei Göschwitz) zeigt im braun geflecktem Chirotheriensandstein eine interessante Verwerfung mit schräggestelltem Sandstein, und Wasseraustritt (Vereisung) im Bereich eines leicht gebogenen Mergelhorizontes. (Fotos C. Linde 8.12.2002)
Weitere Aufschlüsse im Bereich des Chirotheriensandsteins ergaben sich beim Ausbau der A 4 bei Neulobeda, beim Bau der zweiten Saaletalbrücke südlich von Göschwitz sowie beim Ausbau der Autobahnabfahrt Jena - Göschwitz nahe dem Ostportal des Jagdbergtunnels in den Jahren 2004-2011. Hier erfolgte eine wissenschaftliche Grabung (im Bereich der neuen Auffahrt/Abfahrt zur A 4 Ri. Frankfurt/M) in den Grenzschichten des Chirotheriensandsteins. Großflächig wurden Wellenrippeln über einen längeren Bereich freigelegt. Der Übergang zu der Pelitrötfolge (Mergelsteinlagen) war auch aufgeschlossen (kein Salinarröt). Es konnten u. a. Chirotherienfährten, Netzleisten und mit Calzit/Limonit mineralisierte Klüfte gefunden werden.
Literatur: Neues vom Thüringischen Chirotheriensandstein an der A 4 bei Jena-Göschwitz in Mitteilungsblatt des Thüringischen Geologischen Vereins e. V. Nr. 33 6/2011
Seit Mitte 2002 entstanden im Bereich des Neubaugebietes an der Sophienhöhe (ehemals "TRÜPER'SCHE Anstalten") oberhalb der Teufelslöcher temporäre Aufschlüsse in der Unteren Bunte Folge und der Roten Folge der Pelitrötfolge (Oberer Buntsandstein oder Röt) in normaler Ausbildung und Lagerung. Treffenderweise wurde eine neue Straße in diesem Gebiet "Am Röthang" genannt!
Neue Aufschlüsse in Baugruben entstanden dort im Oktober/November 2005. Die Bilder in der Mitte zeigen zwei Ausschnitte im Bereich der Pelitrötfolge. Das Profil zeigt eine ungestörte Schichtfolge der Muschelbrekzie und der darüber liegenden roten Sandsteinschiefer sowie die hangenden Bereiche. Das Profil scheint vergleichbar mit den Aufschlüssen am Grillparzerweg/Hausbergsüdhang von 1997. Im Januar 2006 gab nach dem Abriss des letzten alten Gebäudes der Trüperschern Erziehungsanstalt eine sehr interessante Baugrube im Bereich der Grauen Pelitrötfolge.Gefaltete Mergelsteinlagen mit Fasergipsbändern sowie eine leicht schräggestellte Dolomitbank (Subundatusbank? = Pfeil) konnten in dem großen Aufschluss beobachtet werden (Bild rechts).
Fotos C. Linde 9.11.2005
Einen weiteren interessanten Aufschluss konnte Herr Dr. P. Notni 2013 in diesem Bereich beobachten: Es handelt sich um eine kleinräumige Verwerfung im Bereich der oberen roten Sandsteinschiefer der Pelitrötfolge, die durch die nahe Lichtenhainer Störung verursacht wurde (Baugebiet Sophienhöhe).
In einem Graben waren Schichtfolgen der Solling - und Salinarrötfolge erkennbar. Während am westlichen Ende am Abzweig zum Burgweg in dem ca. 2,5 m tiefen Graben die Sollingfolge (Chirotheriensandstein i. e. S.) zu beobachten war, wurden am östlichen Ende auf gleichem Niveau die Fossilfreien Gipse der Salinarrötfolge beobachtet. An einigen Schichtpaketen konnte ein Einfallen der Sollingfolge nach Osten undeutlich erkannt werden (Ausläufer der Lichtenhainer Störung ?):
Sandstein der Sollingfolge im Graben mit darüber anstehenden Fossilfreien Gipsen der Salinarrötfolge an der Böschung. Leider war der Übergang durch die Fräsarbeit der Maschine nicht deutlich zu sehen. Hier war aber die Technik des Ausfräsens und dem gleichzeitigem Abtransport recht interessant. Die Staubentwicklung entstand durch das Abfräsen des Chirotheriensandsteines (aufgenommen 12.04.2006).
In Fortsetzung dieser Baumassnahmen entstanden Anfang Juni 2006 im Bereich unterer Burgweg/Hausbergstraße recht interessante Aufschlüsse im Bereich der Grenzschichten Sollingfolge/Salinarrötfolge. Leider erreichte der Graben nicht mehr die *mineralogisch interessanten Schichten der Sollingfolge, die von NAUMANN und VOLLSTÄDT am Burgweg beschrieben werden.
Im unteren Teilstück des unteren Burgweges waren die mineralogisch interessanten Schichten des Sollingsandsteins in einem Baugraben aufgeschlossen. Über einer Sandsteinbank mit kleinen Drusen wurde eine tonige, bunte Folge sichtbar. Da die Neigung dieser Schichtfolge wenig flacher einfallend zur Straßenneigung verläuft, waren diese Schichten über einen größeren Grabenbereich aufgeschlossen. Diese Abfolge scheint vergleichbar mit dem Aufschluss von Zinna zu sein, ist aber vom Mineralieninhalt wesentlich geringer entwickelt.
Beginn des grundhaften Ausbaus des Burgweges
Bisher gab es aber noch keine spektakulären Aufschlüsse. Im Bereich der Einmündung der Hausbergstraße scheint zunächst kein Gips an der Oberfläche anzustehen. Der Hügel besteht aus früheren Aushubmassen(?) im oberen Bereich, eiszeitlichen Verwitterungsboden bzw. Lös. Die Übergangsschichten der Sollingformation sind an der Basis sehr gut aufgeschlossen. Über den plattigen Sandsteinbänken (mit Hohlräumen) stehen Mergelsteine an und der sonst im Hausberggebiet direkt darüberliegende fossilfreie Gips fehlt (Bild links). Hangaufwärts tritt er jedoch begrenzt in einer Art "Klippe" am linken Straßenrand auf. Das war aber zu erwarten und deckt sich genau mit den vorher vorhandenen oberflächlichen Aufschlüssen (Bild rechts). Im weiteren Baufortschritt zeigte sich auch weiterhin kein anstehender Gips. Er ist in diesem Bereich wohl einer früheren (eiszeitlichen?) Auslaugung zum Opfer gefallen. Im Bereich des Hausberges ist das ein erstmaliger Nachweis von größeren oberflächlichen Auslaugungen der Salinarrötfolge. Weiter unterhalb in Höhe der Maurerstraße gab es auf der rechten Seite kleinere Aufschürfungen im Bereich bunt gefärbter Sand-und Tonsteine, die in etwa einem Horizont entsprechen der damals (2007) in der Baugrube in der Drevesstraße aufgeschlossen war (Bild mitte).
Im 3. Bauabschnitt (oberer Teil des Burgweges) gab es im Zusammenhang mit dem Ausbau auf der rechten Seite in der Kurve einen auf der geologischen Karte nicht eingezeichneten Aufschluss in der Pelitrötfolge (Sauriersandstein bis rote Sandsteinschiefer ?). Diese Schichten waren muldenförmig in die Fossilfreien Gipse eingesunken und waren stark tektonisch verstellt. Leider konnten diese Aufschlüsse Ende März 2015 nur kurzzeitig beobachtet werden. Im weiteren Verlauf gab es auf der linken Seite interessante lehmgefüllte Gipsschlotten im Bereich der geplanten Einmündung der Planstraße B. Etwas weiter oberhalb zeigten sich Falten in den Fasergipsschichten, die auf tektonische Einflüsse im Zusammenhang mit dem Hausbergsattel zurückzuführen sein könnten. In einer Ausweichbucht, die oberhalb der Baumassnahme an der rechten Seite des Burgweges angelegt wurde, kamen die Dolomite der Rhizocoralliumbank des Pelitrötes zu Tage (November 2015). Das könnte die Lokalität der Typlokalität von Rhizocorallium jenense ZENKER 1836 sein (siehe Bilder untere Reihe).
Bilder:
Weitere interessante geologische Aufschlüsse mit Gipsschlotten entstehen zur Zeit (Januar/Februar 2016) in der Ulmerstraße (Baugruben) in der Nähe des Burgweges. Nach Abschluss der Arbeiten werden diese hier auch dokumentiert (siehe auch Chronik des GL 1 Teil 10, 30.01.2016)
Burgweg Juni 2018:
Rote Sandsteinschiefer mit Rhizocoralliumbank in der Grubensohle in Baugrube außerhalb des Baugebietes Hausbergviertel:
Auf der Suche nach weiteren temporären Gipsaufschlüssen mit möglichen "Hyacinthen" habe ich in einen Gipsaufschluß einige Minerale beobachten können. In der Ziegenhainer Straße in Jena-Ost (nahe der Talschule) entstand im Juli 2005 eine kleine Baugrube. Dort gefundene Minerale: rosa gefärbter Fasergips mehrere cm breit, Pyrit/Markasit in Gips (kommt in den Jenaer Gipsvorkommen nicht gerade häufig vor), sekundäre Gipskristalle (mm groß) auf Porphyrgips (Bilder links).Weiter taleinwärts entwickelte sich in einer zweiten Baugrube ein steinbruchartiger Aufschluss zunächst in der Salinarrötfolge (Bilder mitte und rechts).
Auffällig orange-rot gefärbter Fasergips zum Teil mit etwas Limonit als Verwitterungsprodukt von Pyrit waren die einzigen Mineralfunde in dem sehr umfangreichen "Gipsbruch" nach einer ersten Begehung. Die Bilder zeigen die umfangreiche Baugrube, die den Fasergips und die porphyrischen Gipsbänke der Salinarrötfolge in mehreren Etagen aufschließt. Am oberen Ende scheint sich die graue Folge des Röts anzuschließen. Die typischen Bänke waren aber nicht erkennbar, so dass es sich auch dabei um Hangschutt handeln könnte (zweites Bild von rechts):
In der Folgezeit (Mitte Juni 2006) entwickelte sich dieser Aufschluss zu einem fantastischen Aufschluss der die Grenzschichten des Sollingsandsteines, die plattige Abfolge, die Zwischenschichten und die fossilfreien Gipse geradezu modellhaft zeigt. Durch die etwas tiefer gelegene Baugrube wurden nun über den gesamten Bereich an der Basis bis zu 2 m mächtige Schichten des Chirotheriensandsteines freigelegt. Man konnte sehr gut das 2-3 gradige Einfallen der Schichten noch NNW zum Zentrum des Thür. Beckens beobachten. Während an der Ostwand ca. 1,40 m Sollingsandstein aufgeschlossen waren, konnte man an der Westwand nur noch ca. 70 cm dieser Abfolge beobachten. Über den gesamten Bereich der Baugrube konnte man im Liegenden der plattigen Abfolge eine Sandsteinlage beobachten, die zahlreiche konkretionäre Drusenhohlräume enthielt. Diese wiederum waren mit mm-großen bräunlichen (selten weißlichen) Dolomitkristallen ausgekleidet. Auf den Kluftflächen und Schichtgrenzen wurden zahlreiche Fe/Mn-dendriten beobachtet. An der Sohle der Baugrube strich der Sollingsandstein flächenhaft aus. Dort konnten Wellenrippeln beobachtet werden. Bemerkenswert waren sternförmige Gipsrosetten, die eingewachsen in festeren Gipsbänken der Salinarrötfolge vorkamen. Diese Baugrube zähltezu dieser Zeit zu den besten Aufschlüssen der Übergangsfolge des Mittleren zum Oberen Buntsandstein in Jena:
Eine rechts benachbarte kleinere Baugrube zeigte Anfang Mai 2009 ebenfalls die beginnenden Übergangsschichten zum Chirotheriensandstein aufgeschlossen. Anstehender Sandstein wurde jedoch nicht beobachtet. Auffällig war eine deutliche Mächtigkeitsreduzierung der Salinarrötfolge im rechten Grubenteil eventuell infolge Auslaugung sowie ein Aufwölbung der tonigen Übergangsschichten der Sollingfolge ? Im Salinarröt wurde ein kleiner Hohlraum (?) an der östlichen Grubenwand angeschnitten:
Neubau eines Einkaufsmarktes im oberen Teil der Ziegenhainer Straße: Auf der rechten Seite konnte in der Südostecke der Baugrube etwas Pelitröt unter ca. 2 m mächtigem Lös und Hangschutt beobachtet werden, während auf der linken Seite auf gleicher Höhe Salinarröt ansteht. Das ist ein weiterer Hinweis auf die Lichtenhainer Störung, die im Talgrund verläuft und dann am linken Hausberghang ausstreicht.
Die rechte, südliche Aufschlusswand zeigte ein interessantes Profil der Sollingfolge:
Vom Liegenden zum Hangenden:
Die mineralogisch interessanten Schichten fanden sich am Fuß der Baugrube in der farbigen Mergel/Tonsteinsteinlage und auf der Baugrubensohle.
In einer Baugrube am Ende der Straße "Am Storchsacker" waren im Oktober 2007 die Muschelbrekzie und die oberen roten Sandsteinschiefer aufgeschlossen:
In einem kleinen Aufschluss am Südhang des Wasserrisses im Himmelreichsgraben bei Lobeda wurde folgender interessanter Staffelbruch entdeckt. Im Bereich einer kleinräumigen Störungszone kamen an Klüfte gebundene Mineralien vor (Calzit, Coelestin). Siehe Seite Himmelreichsgraben:
Wie ein kreisrundes, blaues Loch zeigte sich mitten auf einem Feld bei Kunitz ein Erdfall in der Salinarrötfolge des oberen Buntsandsteins. In diesem Gebiet sind schon historisch Erfallereignisse bekannt. Zwischen Kunitz und Golmsdorf streicht die Salinarrötfolge unter die Saaleaue. Durch Auswaschung von Gips im Untergrund (Subrosion) entstehen Hohlräume, die plötzlich und unerwartet bis zur Oberfläche nachbrechen und im Ergebnis an der Oberfläche einen Erdfall entstehen lassen. Dieser ist kreisrund und in der Nähe der Saale in diesem Falle mit Grundwasser gefüllt. Der Erdfall ereignete sich vermutlich zwischen dem 10. und 16. November 2014. In diesem Fall ist es ein Musterbeispiel eines Erdfalles. Der Erdfall hat einen Durchmesser von ca. 6 m und eine Tiefe von ca. 3,20 (Angaben laut Presseveröffentlichung).
Gut zweieinhalb Monate später zeigte sich der Erdfall vergrößert und fast bis zum Rand mit Grundwasser gefüllt:
Im Sommer 2015 wurde der Erdfall verfüllt, eingeebnet und war ein Jahr später nicht mehr vorhanden:
In einer Baugrube am Ortsende von Ilmnitz (Kreisel) konnte Ende Oktober 2015 dieser interessante Aufschluss von T. Billert fotografiert werden:
Ende November 2017 sah ich dann diesen eindrucksvollen Aufschluss mit roten Sandsteinschiefern und der hier völlig gipsfreien Muschelbrekzie in einer letzten noch sichtbaren Baugrube im Baugebiet oberhalb des Kreisels am Ortsende von Ilmnitz:
Insgesamt wurden seit Januar 2016 drei Baugruben in der Ulmerstraße nacheinander ausgehoben. Sie waren allesamt in den fossilfreien Gipsen (Salinarrötfolge des Oberen Buntsandsteins) angelegt. In der ersten und zweiten Baugrube gab es interessante lehmgefüllte Gipsschlotten zu beobachten. Die dritte Baugrube zeigte Ende Mai ein Einfallen der Schichtfolge der Salinarrötfolge nach Süden. Im weiteren Verlauf kam eine interessante liegende Falte an der Wand zum Vorschein. Winzige Klüfte und kleine Klufthöhlen (Schlotten) waren mit sekundär gebildeten winzigen Gipskristallen überzogen. In der Planstraße A konnte im Bereich Untere rote Sandsteinschiefer/Sauriersandstein eine Einsenkung der Schichtenfolge beobachtet werden. Die anderen Bereiche der Pelitrötfolge waren nur unzusammenhängend aufgeschlossen (Bilder Stand September 2016):
Bilder Juni 2016:
Verlängerung der Karl-Brauckmann Straße (Planstraße A) April 2017 und Wendehammer der Karl-Brauckmann Straße (Planstraße A) im August 2017 :
In der Otto-Wagner Straße entstanden ab Juli 2017 die ersten Baugruben. Geologisch interessante werden nun nacheinander beschrieben.
Baugrube oberhalb Ecke Höhenweg
Parallelgeschichterer grauer Röt mit Sauriersandstein im oberen Teil. Die Sandsteinbank ist in einzelne Schollen an den Seitenwänden zerscheert (Bild rechts):
Baugrube unterhalb Ecke Burgweg
Diese sehr interessante Baugrube zeigt einen rezenten Erdfall mit eingebrochenem mittlerem Röt und steilgesteller Tenuisbank 1 an der westlichen Grubenwand. Im südöstlichen Teil sah man am Fuß der Grube über mehrere m² den Salinarröt (Gips) stark ausgelaugt und von Schlotten durchzogen. Über den Schlotten waren in kleinen Höhlen eingebrochene Schollen mit grauem Röt. Darüber stand die relativ ungestörte Tenuisbank 1 an (alpha). Die ganze Folge fällt leicht nach NW ein:
Dezember 2017
Eine größere Baugrube am Beginn der Otto-Wagner Straße zeigt sehr gut den Übergang vom Salinarröt zum darüberliegendem Mergel der Pelitrötfolge. Unverkennbar sind dort Schlotten und Spalten im Gips aufgeschlossen. Darüber folgt die Tenuisbank. Eine deutliche Schrägstellung (Einfallen nach Norden) ist in beiden Baugruben zu sehen.
Baugruben in der Karl-Brauckmann Straße April/Mai 2018:
Mehrere Baugruben entstehen im Übergang Salinarröt/ Pelitröt. Die Wände sind von zahlreichen Gipsschlotten durchzogen. Zonar gefärbter orangener Fasergips steht zur Zeit in der Sohle einer größeren Baugrube an. Im weiteren Verlauf entwickelte sich diese Baugrube zu einem Aufschluss mit Gipsschlotten auch in der Grubensohle.
Juni 2018:
Große lehmgefüllte Gipsschlotten in der großen Baugrube (untere Aufschlusswand):
In dieser gigantischen Baugrube wurden auch wieder zahlreiche kleinräumige Hohlräume entdeckt:
Mitte Mai 2018: Eine nächste interessante Baugrube in der Otto-Wagner Straße zeigt grauen Röt mit der fossilführenden Tenuisbank nach PASSARGE:
Otto Wagner Straße Juli 2018:
Sauriersandsteinhorizont, Muschelbrekzie, oberhalb dieser eine Sandsteinbank (ehemaliger Flusslauf) und untere rote Sandsteinschiefer in großer Baugrube nördlich des Höhenweges. Dort interessante Faltenbildung und mit Knochen, Schuppen angereicherter Horizont des mit Myophorien bedeckten Sauriersandsteins (Bilder auf der Seite Fossilien). Die Formationsbezeichnungen stammen witzigerweise von den Bauarbeitern.
Detailbilder:
Gipsschlottenbildungen gab es in neuer Baugrube am Wendehammer der Karl- Brauckmann Straße Anfang März 2019. Neben zahlreichen großen Stücken, konnte eine lehmgefüllte Gipsschlotte ausgegraben und dokumentiert werden. An den Baugrubenwänden waren zahlreiche lehmgefüllte Schlottenbildungen zu sehen (vergleiche Baugrube Ulmer Straße). Weitere Bilder folgen.
Die Baugrube in der Karl-Brauckmann Straße nach Fertigstellung. Die Kante wird durch die Gipsschlotten 2 verursacht. Dort war die Salinarrötfolge auch stark gestört.
Karsthöhle verschüttet:
Die bei der Anlage des Wendehammers der Karl-Brauckmann Straße freigelegte Karsthöhle (mit Gipskristallbildungen) ist verschüttet wurden. Eine Erhaltung konnte auf Grund der Bauarbeiten dort leider nicht erreicht werden.
Eine sich nach unten wieder ausdehnende, mit Lehm gefüllte Gipsschlotte, wurde Ende März 2019 in einer Baugrube der Karl-Brauckmann Straße beobachtet. Leider waren Teile der Baugrube schon mit Folie bedeckt.
Ende Mai 2019 wurde in einer Baugrube nahe den Gipsschlotten 2 eine größere Spaltenhöhle angefahren. Sie muss in der Tiefe eine größere Ausdehnung haben, da ein Luftzug am Eingang zu spüren war. Eine Befahrbarkeit wäre mit Höhlenausrüstung eventuell möglich. Die Spalte zog sich über die ganze Ausdehnung der Baugrube und hat eine sehr unterschiedliche Breite (bis 40 cm).
Eine interessante Schichtquelle und eine kleine Falte wurde in der Restbaugrube an der Westwand entdeckt. Ungewöhlich ist dieser Qulellaustritt knapp unterhalb der fossilführenden Sandsteinbank mit dem Bonebed aus dem Jahr 2018. Bei dem knappen Wassereinzugsgebiet des Hausberges ist es schon ungewöhlich in diesem Bereich auf einen Wasseraustritt zu stoßen. In früheren geologischen Zeiten war das sicher ganz anders, wie Schlottenbildungen, Tropfsteinhöhlen und Lehmablagerungen in diversen Baugruben beweisen.
In einer kleineren Baugrube der Otto-Wagner Straße 20 sah man im März 2020 etwas einfallende Schichten im Bereich des Sauriersandsteins.
Einen sehr interessanten Aufschluss, der leider nur in Segmenten unten zu sehen war, gab es Ende August/Anfang September in der Otto-Wagner Straße rechts der zweiten Treppe. In Verlängerung der Horizontes der Gipsschlotten 2 gab es weiter westlich einfallenden Pelitröt mit einer Dolomitbank. In der Mitte war eingestürzter Röt aus dem darüberliegenden roten Sandsteinschiefern zu sehen und grüne Mergelsandsteinschollen in starker Schrägstellung. Danach stiegt die Mergelsteinfolge wieder an. Es handelt sich dabei um einen sehr alten Erdfall (eiszeitlich?), der auch die Schrägstellung der benachbarten Schichten zur Folge hatte. Zufällig war der rote (grüne) Mergelstein in einem Segment vollständig zu sehen (weitere Detailbilder folgen).
Detailbilder:
Im Zeitraum Juli bis August 2016 war im Zusammenhang mit den Straßenausbauarbeiten der B7 östlich von Rodigast ein hervorragendes Profil der Pelitrötfolge von den fossilfreien Gipsen an bis zu den oberern roten Sandsteinschiefern aufgeschlossen. Der in 3 Bänken aufgeschlossenen Bereich mit Beneckeia Tenuis konnte so wie in der Literatur beschrieben in einer Bank erstmals horizontiert besammelt werden. Ein weiterer Einschnitt nahe Gniebsdorf/Thalbürgel zeigte den Sollingsandstein mit einer Mineralisation vom Typ "Zinna" (siehe Seite Mineralien).
Bildanhang (Fotos: T. Billert):
An der Lokalität Rollbornquellefelsen fand ich nach Literaturhinweisen zu meiner Überraschung einen Aufschluss in den Übergangsschichten, der an der Basis wenige Gipsschlotten zeigte. Außerdem war geringfügig die Sollingfolge (Chirotheriensandstein), sowie die Hohlkehle zwischen Sandstein und Gips aufgeschlossen. Das Ganze wird von Travertinbildungen begleitet. Ein kleiner Höhlensee im Bereich der Hohlkehle rundete das Ganze ab. Der Aufschluss befindet sich im Bereich des Flächennaturdenkmales "Gembdental".
Genau im Bereich der Ablagerungen der ersten Eiszeit entsteht ab Juli 2020 nahe der Straße von Löbstedt nach Closewitz ein neuer Wasserhochbehälter. Auf der angrenzenden Abraumhalde konnten typische Belege, des in Jena nur an zwei Stellen abgelagerten "Zwätzener Bändertons" gefunden werden. In der entstehenden Baugrube waren neben Lösablagerungen auch in tieferen Bereichen diese Tone zu sehen. Leider kommt man an die Aufschlüsse nicht nahe heran. Tiefer liegendes Anstehendes (Röt) wurde bisher nicht erreicht.
Literatur: Erläuterungen Blatt Jena S. 41