An der Obergrenze der Salinarrötfolge konnten in einer kleinräumigen Klufthöhle bemerkenswert klare und gut ausgebildete Gipskristalle aus Auskleidung der Kluftseiten auf anstehenden Gips beobachtet werden. Siehe auch Geologie und Aufschlüsse des Jagdbergtunnels.
Zwischen Oßmaritz (Westportal) bis nahe Göttern wurde der gesamte Tunnelaushub des Jagdbergtunnels auf die neue Trasse gebracht.
Zunächst fiel im Aushub nahe den Westportalen eine aus dem Wellenkalk stammende rosafarbene Calzitmineralisation mit klaren, tafeligen Coelestinkristallen, darin winzige Pyrite eingeschlossen (auch freie Kristalle bildend) und winzige Pyritauflagen auf. In der Folge fanden sich Markasitnadeln in kleinen Calzitdrusen. Weitere Funde waren: Kluftspalten mit Dolomit- und Calzitkristallen sowie vereinzelt Zinkblende. Ein besonders schöner Fund eines ca. 20 mm großen endflächig begrenzen völlig klaren Coelestinkristalles mit einem weiteren in gleicher Ausbildung (ca. 18 mm) glückte bei einem Besuch der Fundstelle Anfang Mai. Winzige Pyritkristalle befinden sich auf einer Fläche des Kristalles. Ebenso gelang ein Einzelfund einer vermutlichen Strontianitgarbe in einer Calzitdruse. Die Mineralien stammen aus Schichten des Unteren Muschelkalkes (Oberer Wellenkalk).
Funde vom August bis Oktober 2009 (von links nach rechts):
Aus Bereichen kurz vor dem Tunneldurchbruch kamen auch blaue Coelestinkristalle vor, wie sie für den Jenaer Raum typisch sind: Himmelblaue, meist spitzpyramidiale Coelestinkristalle in Kluftspalten der Myophorienfolge! Sie wurden bisher nur in geringen Mengen im Aushub, sowohl bei Göschwitz, als auch auf der Trasse in einer Schüttung nahe Magdala entdeckt. Der Tunnel durchfährt an einer Stelle auf kurzer Distanz diesen interessanten mineralführenden Horizont. Sehr bald wird die Myophorienfolge leider durch eine Hauptstörung versetzt (siehe Tunnelgeologie bei aufschlüsse). So zählen solche Funde zu den Raritäten aus der Tunnelparagenese.
Da der Durchbruch beider Tunnelröhren erfolgt ist, muss mit einer deutlichen Abnahme von frischen Tunnelaushub gerechnet werden. Außerdem wird der Aushub der Ostportale (vorwiegend Pelitrötfolge) durch die Tunnelröhren transportiert und auf der Trasse zwischen Bucha und Göttern verteilt. Neue Fundmöglichkeiten sind nicht mehr gegeben (Stand 2/2012)
Im Einschnitt der zukünftigen Ab/Auffahrt Jena Göschwitz Ri. Frankfurt/M wurden in der Sollingfolge folgende Minerale beobachtet: Quarz, Calzit (Sinter), Limonit. Es konnten in kleinräumigen Hohlräumen Sinterbildungen (Tropfsteine) beobachtet und geborgen werden.
Großflächige Abgrabungen verbunden mit Sprengarbeiten erbrachten im September 2013 in den obersten Schichten des Sollingsandsteines links der Fahrbahn der A 4 etwa in Höhe der Ortschaft Maua Calzitsinter, verkieselten Sandstein (Karneol), Dolomit- und vereinzelt Quarz/Mikroachatdrusen. Während die letzteren Funde von der Qualität von früheren Mineralfunden aus Zinna noch weit entfernt waren, sind die Sintercalzitlagen sehr bemerkenswert. Zusammen mit limonitischen Fe- Lagen konnten in diesem Zeitraum einige bemerkenswerte Sinterlagen geborgen werden.
(weitere Bilder in Vorbereitung)
Funde im Bereich der Trasse aus dem Anstehenden zwischen dem Tunnelportal West und der Einbindung bei Magdala waren selten: Calzit, Dolomit xx, Hornstein, Malachit/Calzit und Chalkopyrit (aus Fossilhohlräumen). Diese Funde gehören jedoch nicht zur Tunnelparagenese und werden nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt (siehe auch Mineralfunde auf der Seite Mineralvorkommen im Chirotheriensandstein - vorbereitet).