www.geojena.de

Verschiedene Coelestin-Einzelfunde im Bereich der Blätter Jena/Kahla und Bürgel

Typisch für den Unteren Muschelkalk sind sporadische Vorkommen von Coelestin bevorzugt im Bereich der Oolithbänke. Hier sind in alten Steinbrüchen und Geröllhalden im Kernberggebiet sowie im Pennickental sehr vereinzelt meist kleine Funde von kristallisiertem Coelestin möglich (siehe folgende Bilder).

Bild 1

 

Bild 1: Ein älterer Fund aus den 80er Jahren zeigt eine für Jenaer Verhältnisse sehr große Coelestindruse im Unteren Muschelkalk mit meist bläulichen bis über 2 cm großen Kristallen! Dieser Fund (leider etwas angewittert) gelang im Geröll des Kernbergwesthanges und konnte deshalb keinem genauen stratigraphischen Horizont zugeordnet werden.

Bild 2Bild 3Bild 4

Bild 2: Blau-rötliche Coelestinkristalle mit Calzit aus dem Steinbruch Fränkelsgrund im Pennickental, BB ca. 2,5 cm

Bilder 3/4: Ein Fund aus dem Jahr 2005 aus dem alten Steinbruch zeigt einen hervorragend erhaltenen und farblich sehr guten über 1 cm großen Coelestinkristall in einer Druse des Wellenkalkes. Als Besonderheit enthält dieser fast klare Kristall noch winzige Einschlüsse von Markasit oder Pyrit. Solche Funde sind dort allerdings außerordentlich selten.

Bild 5Bild 6Bild 7
Bilder 5 - 7: Ein Fund aus dem Jahr 1984 ist ein Einzelstück aus den Geröllhalden südöstlich unterhalb der Lobdeburg (Drackendorf). Er ist eindeutig der Myophorienfolge zuzuordnen. Im Bereich der Myophorienfolge konnten neben den an Klüften gebundenen Drusen (s. Bilder oben und Seite Himmelreichsgraben) sehr vereinzelt auch kleine Drusen mit blauen Coelestinkristallen im Gestein beobachtet werden (BB im Bild 5 ca. 3 cm). Größe des Kristalls (Bild 6) ca. 9 mm. Bei dem weißen Überzug im linken Drusenbereich auf den Coelestinkristallen (Bilder 6 u. 7) könnte es sich möglicherweise sogar um Strontianit handeln. Das konnte aber noch nicht genauer untersucht werden.

Bild 9Bild 8

 

Die Bilder 8 u. 9 zeigen einen aktuellen Fund kleiner Kristalle (Calzit/Coelestin oder Strontianit?) aus dem Fundgebiet Diebeskrippe nahe dem hier genannten Steinbruch. Dieser Fund muß allerdings noch genauer untersucht und bestimmt werden.

Literaturhinweise

Für weiterführende Informationen zu Coelestinvorkommen im Jenaer Raum wird auf die entsprechenden Beiträge in der LAPIS (Mineralienmagazin), in der Kreisrundschau bzw. in der Zeitschrift "Fundgrube" und anderen Veröffentlichungen hingewiesen (Auswahl):

  • KIRSTE, E. (1912) "Geologisches Wanderbuch für Ostthüringen und Westsachsen" S. 175 - 176, 2 Skizzen Verlag von Ferdinant Enke, Stuttgart
  • KALKOWSKI, E. (1921): Mikroskopischer Cölestin im Röt bei Jena als geologische Erscheinung, In Zeitschr. d. Deutschen Geolog. Ges., 73, S. 1-23
  • KEIL, K. (1955): Über den Cölestin von Jena. Der Aufschluss 6, S. 27-28
  • LINDE, C. (1993): Die Minerale des Muschelkalksteinbruchs Steudnitz bei Jena. - Fundgrube 29 (1/2) 45-48, 2 Abb.; Berlin
  • LINDE, C. (1986): Mineralfunde im Gebiet von Jena und bei Bürgel - Coelestin bei Jena-Lobeda. - Fundgrube 22 (3) 94 ; Berlin
  • LINDE, C. (1996): Der Muschelkalksteinbruch Steudnitz. - Kreisrundschau Saale Holzland-Information 1996 (Oktober): 6,1 Abb.; Jena.
  • LINDE, C. (1995): Der Untere Muschelkalk. - Kreisrundschau Saale-Holzland Information 1995 (November): 25,1 Abb.; Jena.
  • HOFFMANN, G.(1995): "Thüringer Coelestin" in LAPIS 6 (Juni) S.12-16; Abb; München
  • LINDE, C. (1996): "Coelestin" Kreisrundschau (Saale-Holzland-Information) 1996 (November) 25,1 Abb.; Jena.
  • KREHER, B.(1996): Die Coelestinvorkommen in Jena und der unmittelbaren Umgebung, Beih. Europ. J. Mineralogy 8
  • WEISE, G. TRAEGER, I. (1990): Wanderungen um Jena, Geologie S.10, jena-Information